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Streichriemen

Streichriemen

Streichriemen aus Rindsleder Made in Solingen

Ein Streichriemen ist das wichtigste Werkzeug für die Messerrasur – neben dem Rasiermesser natürlich. Deshalb nehmen wir vor dem Rasiermesser kaufen nicht nur die Messer unter die Lupe, sondern checken auch das wichtigste Zubehör ab.

Der Streichriemen, auch Abziehriemen genannt, ist ein breiter Lederriemen, der normalerweile vor jeder einzelnen Rasur genutzt wird. Das Rasiermesser wird für die Rasur immer wieder mit dem Rücken voran vorsichtig über den Streichriemen gezogen, um den feinen Grat des Rasiermessers wieder aufzustellen. Wie genau das geht, liest du in unserer Anleitung zum Abledern von Rasiermessern.

Im folgenden zeigen wir dir die besten Streichriemen zum Abziehen deines Rasiermessers, damit der perfekten Schärfe des Messers nichts mehr im Weg steht.



Warum überhaupt ein Streichriemen?

Die klassische Nassrasur ist nicht nur einfach ein praktikables Mittel, um sich gründlich die Barthaare zu entfernen. Es kann auch ein angenehmes, morgendliches Ritual sein, auf das man sich freut: Das Abmischen des Rasierschaums, dessen Auftragen auf das eigene Gesicht und die Rasur des Gesichts selbst. Die Klinge, die man mit Wasser abwäscht und nicht zuletzt der Pflege der Klinge mit einem Streichriemen. Aber neben diesen fast meditativen Aspekten der Gesichtspflege, hat der Streichriemen natürlich auch einen praktischen Nutzen. Wozu ist er also gut? Wie benutzt man ihn? Und wieso solltest du diese Investition überhaupt machen?

Nutzen und Vorteile des Streichriemens

Ganz simpel gesagt, der Abziehriemen dient dem regelmäßigen Schärfen deines Rasiermessers nach der Messerrasur. Und auch wenn viele Leute keine Zeit in die regelmäßige Pflege ihrer Messerklingen investieren, solltet du diesem Beispiel nicht folgen. Du hast für dein Rasiermesser Geld bezahlt und die Pflege dieses Gebrauchsgegenstandes sollte dir definitiv ein paar Minuten am Tag wert sein.

Der Vorteil des Streichriemens ist, dass du das Rasiermesser gleichzeitig schärfen, polieren und abziehen kannst. Diese Pflegeweise ist so lange effektiv, bis das Messer seine alte Schärfe nicht mehr zurück erlangt und tatsächlich mit einem Schleifstein geschliffen werden muss. Die Bearbeitung mit dem Streichriemen ist zunächst jedoch die sicherste und einfachste Methode, um die Schärfe deines Rasiermessers zu bewahren, vor allem für Anfänger.

Der richtige Streichriemen und das passende Zubehör

Welche Art des Streichleders ist allerdings die Richtige? Viel falsch machen kann man eigentlich nicht. Die gängigste Form und das gängigste Herstellungsmaterial ist das sogenannte Juchtenleder. Das simple Rindleder ist sehr beliebt, besonders schonend beim Abziehen und wird von den meisten Messerherstellern empfohlen. Das Material besitzt außerdem eine lange Haltbarkeit und muss dementsprechend nicht nach kurzer Zeit ersetzt werden. Es gibt nur geringfügige Unterschiede zwischen den Streichriemen, welche die verschiedenen Händler anbieten.

Mit dem Streichriemen allein ist es allerdings nicht getan. Eine gute Streichriemenpaste ist ebenfalls ein essentieller Bestandteil eines erfolgreichen Schärfe- und Pflegeprozesses. Hier sollte man nicht unbedingt sparen, denn je günstiger der Preis der Streichpaste ausfällt desto grobkörniger und rauher ist sie auch. Das sind nicht die besten Voraussetzungen für die Schärfung von empfindlichen Präzisionswerkzeugen wie es Rasiermesser sind. Ganz im Gegenteil: Eine zu grobkörnige Streichpaste kann sogar das ganze Messer schädigen und den dazugehörigen Streichriemen unbrauchbar machen.

Die Körnung der Paste sollte also äußerst fein sein, damit die Messerklinge effektiv und ohne Probleme geschärft werden kann. Grobkörnige Pasten wurden entsprechend für groben Stahl verwendet. Die Körnung der verschiedenen Pasten kann man leider nicht an den verschiedenen Farben erkennen, da sie keinen Standardnormen unterliegen. Unter den schwarzen, roten, grünen, grauen und gelben Paste ist die gelbe an verträglichsten für empfindliche Messer und für das Material des Streichriemens. Da sie außerdem noch fettreich ist, pflegt diese Paste sowohl das Leder als auch das Messer. Am besten geeignet ist jedoch eine Polierpaste mit hohem Chromoxidanteil.

Hast du vor dem Abziehen mit dem Streichriemen das Messer noch an einem Schleifstein geschärft, solltest du es dringend reinigen, damit keine Schleifpartikel am Messer übrig sind, die den Riemen schädigen könnten.

Verwendung des Streichriemens

  1. Behandel den Streichriemen als erstes mit der Streich- bzw. Politurpaste. Dabei musst du nicht viel Paste verwenden. Sie muss nur eine dünne Schicht auf dem Riemen bilden.
  2. Leg den Streichriemen auf eine stabile, harte Unterlage. Ein Tisch sollte ausreichen, damit du beide Messerseiten schärfen kannst, ohne die Position des Riemens zu verändern.
  3. Platziere das Messer so auf dem Riemen, dass du es entgegen der Schneiderichtung, also zum Rücken hin, abziehen kannst.
  4. Hebe den Rücken des Messers in einen 15 Grad Winkel an, aber so dass die Schneide noch auf dem Streichriemen aufliegt.
  5. Das Rasiermesser sollte nun in eben diesem Winkel und mit der Schneide leicht auf den Riemen gedrückt, über den Riemen gezogen werden.
  6. Wende das Messer über den Rücken und winkel es wieder um 15 Grad an, um es genau in der selben Weise wieder zurück zu ziehen.

Dieses Prozedere solltest du acht bis zehn Mal in der gleichen Weise ausführen. Gerade die regelmäßige Abziehtechnik sehr wichtig, um für eine ausgeglichene und ebenmäßige Schärfe des Messers zu sorgen.

Nach der Behandlung muss der Streichriemen sicher und fern von Umwelteinflüssen verstaut werden. Sollte er nämlich geschädigt werden, kann die nächste Verwendung wiederum genauso schädlich für das Messer sein: Empfindliche Messer wie Rasiermesser, können nämlich durch die Behandlung eines schlechten Streichriemens stumpf und fragil werden. Selbst kleinste Fremdpartikel auf der Oberfläche des Streichriemens können schlimme Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Mit etwas Übung und der richtigen Pflege sollte einem langen Rasierspaß nichts mehr im Wege stehen.